FRAGEN & ANTWORTEN |
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Überall, wo wir gewesen sind, egal ob es eine große Stadt und ein großes Filmfestival wie Tribeca oder eine Kleinstadt, wie Nevada City in
Kalifornien gewesen ist, Fay Ann Lee ist mit dem Film angereist und hat die Zuschauer nach den Vorführungen am Eröffnungswochenende getroffen und
Fragen beantwortet.
Mit freundlicher Genehmigung von "Mad About Movies" (
www.madaboutmovies.net):
MAD Film Gab - Episode 24 - All About Fay Edition
Interview mit Fay Ann Lee nach einer Aufführung von "Falling for Grace" im Cinemark Tinseltown in Vancouver im November 2007:
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"Fragen und Antworten" mit Fay Ann Lee nach einer Aufführung von "Falling for Grace" im Cinemark Tinseltown in Vancouver im November 2007:
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Hier sind die am häufigst gestellten Fragen.
1. Was hat Sie dazu inspiriert "Falling For Grace" zu schreiben?
Ich habe meine Filmkarriere ausschließlich als Schauspielerin begonnen. Meine allererste Rolle war in der "Miss Saigon" Broadway Show, welche
mir die Türen zur Theaterwelt geöffnet und mir viele Hauptrollen eingebracht hat. Als ich dann begonnen habe fü Fernseh- und Filmrollen
vorzusprechen, habe ich bald gemerkt, dass es nur sehr wenige gute Rollen fü amerikanische Schauspieler asiatischer Herkunft gibt. Und das liegt nicht
daran, dass Hollywood Vorurteile hat sondern, dass es nicht genug Drehbuchautoren gib, die für uns schreiben. Also begann ich zu schreiben. Immer schon
habe ich romantische Komödien geliebt. Ich bin damit aufgewachsen alte Doris Day und Audrey Hepburn Filme mit meinen Eltern anzuschauen. Deshalb war es
ganz selbstverständlich, dass ich es damit versuchen wollte. Was die Handlung beeinflusst hat, waren zufällige Zusammentreffen mit John F. Kennedy
jun. Es was Mitte der 90er Jahre in New York City, als ich innerhalb weniger Wochen mehrmals auf ihn traf. Es war gerade so als würde ich ihn
"zufällig" verfolgen. Als ich das letzte Mal auf John jun. traf hatte ich sogar Gelegenheit ihn für eine lä:ngere Zeit zu beobachten.
Er spielte in jenem privaten Tennisclub in New York Tennis, wo ich zu Gast gewesen bin. Ich konnte beobachten, wie die Leute ihn behandelte und wie er
darauf reagierte. Er war ein wahrer Gentleman, aber es war auch klar, dass die Mitarbeiter und Mitglieder ihn anders behandelten. Und da hatte ich diese
Idee: Würde jemand wie er jemals mit jemanden aus Chinatown ausgehen? Für mich war das eine sehr interessante Frage.
2. Ist der Character Grace autobiographisch?
Ich glaube, dass die Unzulänglichkeiten von Graces Charakter leider ziemlich autobiographisch sind. Am Anfang der Geschichte wird die kleine
Grace von einer Gruppe der beliebteren Mädchen ausgegrenzt, und das ist etwas, was mir als kleines Mädchen in Hong Kong tatsächlich
passiert ist. Ich war bei der Geburtstagsfeier eines reichen Mädchens und eine ihrer Freudinnen brachte alle, inklusive dem Geburtstagskind, dazu
in das Zimmer meiner Freudin ins obere Stockwerk zu gehen und mich im Wohnzimmer alleine zu lassen. Was daran so erstaunlich war ist, dass wirlich alle
gegangen sind, auch das Geburtstagskind, das mich ja ursprünglich eingeladen hatte. Ich habe diesen Zwischenfall nie vergessen und wahrscheinlich
hatte er gewaltige Auswirkungen auf den Rest meines Lebens. Wie Grace kämpfe ich damit zu glauben, dass wer ich bin und woher ich komme nicht nur
genug sind, sondern mich auch zu dem gemacht haben, was ich heute bin. Und wer ich bin, mit allen meinen Schwächen und Stärken, ist genau
richtig.
3. Was hat Sie dazu veranlasst über die Sweatshops zu schreiben?
Eine meiner Freundinnen von der Universität ist in New York Chinatown aufgewachsen. Ihre Mutter arbeitete in einem Sweatshop und ihr Vater in einem
Restaurant. Ich habe mich immer gefragt, warum ihre Mutter sich entschieden hatte in einem Sweatshop zu arbeiten. Ich sage entschieden, weil sie amerikanische
Staatsbürgerin gewesen ist und damit hinausgehen hätte können und zumindest den Mindestlohn hätte verdienen können. Aber das tat
sie nicht. Meine Freudin erklärte mir, dass die Arbeit im Sweatshop ihr ein Gefühl der Zugehörigkeit vermittelte. Ihr Freunde arbeiteten
auch dort. Sie sprachen dieselbe Sprache. Sie aßen gemeinsam zu Mittag. Dort fühlte sie sich wohl. Als ich das hörte, gab mir das eine
Sichtweise, an die ich nie gedacht hatte und die ich in Graces Familie hervorheben wollte.
4. Waren Dunkin’ Donuts und Coke Product Placements?
Ja, aber auf unterschiedliche Weise. Coke war sehr großzügig uns mit Gratisgetränken in der Anfangsphase des Filmes zu versorgen. Unser toller
Ausstatter (Production Designer) hat die sogar angerufen, wahrscheinlich um nach Geld zu fragen. Coke sagte nein zu Geld, aber ja dazu, dass sie Schauspieler
und Crew mit Gratisgetränken versorgen würden. Dunkin Donuts kam zu einem anderen Zeitpunkt dazu. Ich war eigentlich gerade dabei Szenen
umzuschreiben, nachdem ich die ersten Zusammenschnitte des Films gesehen hatte. Ich wollte neue Szenen für den Film drehen und wir hatten kein Geld mehr.
Und so rief eine meiner Produzentinnen, mehr oder weniger zufällig, bei Dunkin' Donuts an und fragte, ob sie bereit wären einem Film für die
ganze Familie, Geld zu geben. Ohne mit der Wimper zu zucken, sagte Dunkin' Donuts zu. Ich bin Dunkin' Donuts sehr dankbar, dass sie unseren Film unterstützt
haben und statt nur ihr Logo oder ihr Produkt im Film zu platzieren, dachte ich, dass es ganz lustig wäre, wenn die Hauptrollen diese sogar essen
würden. Es hat auch schon Leute gegeben, die nach den Q & As zu mir gesagt haben, dass sie jetzt einen Donut kaufen gehen würden. Auf diese Weise
haben alle etwas davon.
5. Wie haben Sie den Film finanziert und was war die schwierigste Hürde bei der Realisierung des Films?
Der Film wurde hauptsächlich von einzelnen Investoren finanziert, die an das Drehbuch glaubten. Mein ursprüngliches Drehbuch, East Broadway,
erreichte bei einigen Drehbuchwettbewerben vordere Plätze, was den Investoren zu verstehen gab, dass es "in gutem Zustand" war. Ich habe dann
ein paar Szenen mit einer 16-mm-Kamera gedreht und diese zu einem Trailer, den ich als Marketingmittel verwendet habe, zusammengeschnitten. So war es mir
möglich den potentiellen Investoren ein Gefühl für den Film zu geben - und dass ich eine amerikanische romantische Komödie für den
Mainstream machen wollte, etwas, was jeder Investor verstehen würde. Wir brauchten ungefähr vier Jahre um das Geld aufzutreiben. Und dann, als wir
zu drehen begannen, stellte eine Firma, die uns Geld versprochen hatte, einen schlechten Scheck aus, und mitten in den Dreharbeiten mussten wir auch Zeit
damit verbringen Geld aufzutreiben. Sehr anstrengend.
6. Wer war die erste Person, die im Film besetzt wurde?
Zu allererst wurde Ken Leung, der Graces Bruder Ming spielt, besetzt. Er war der erste, weil ich diese Rolle eigentlich für ihn geschrieben hatte.
Ken und ich hatten bei einer Theateraufführung und der Aufnahme eines Musical Albums zusammen gearbeitet und ich habe immer gedacht, dass er einer
der besten Schauspieler unserer Generation wäre. Ich habe die Rolle auf ihn zugeschnitten, und er hat sie wirklich fantastisch umgesetzt. Ich glaube, dass
eine meiner Lieblingsszenen des Films der Streit zwischen Grace und Ming ist.
7. Wie haben Sie sich für Gale Harold als Andrew entschieden? Und küsst er gut?
Unsere tollen Besetzungschefs, Billy Hopkins und Paul Schnee, hatten eine Liste von möglichen Andrews zusammengestellt und Gale war einer davon. Zu
diesem Zeitpunkt hatte ich noch nie eine Folge von Queer as Folk gesehen, weil ich Showtime nicht abonniert hatte. Als Gale den Raum betrat, sah er so ganz
anders als auf seinem Foto. Er trug einen Bart, weil er gerade an einem anderen Film arbeitete, aber er war wirklich ganz anders als alle anderen, die
vorsprechen kamen. Da war wirklich ein Gefühl von Menschlichkeit, in der Art, wie er vorsprach und doch war er auch sehr geheimnisvoll, auf eine sehr
ansprechende Weise. Ich habe die Rolle des Andrew auf keinen Fall als JFK jun. geschrieben, aber viele Leute haben mich, nachdem sie den Film gesehen haben,
darauf angesprochen, dass Sie Eigenschaften von JFK jun. - geheimnisvoll, sexy und jungenhaft - in Gale erkannt hätten.
Und ja, er küsst sehr gut ...
8. Was ist mit dieser Geschichte rund um Jennifer Lopez?
Als mein Drehbuch begann bei Wettbewerben vordere Plätze zu erreichen, begannen sich auch Produzenten dafür zu interessieren. Einer rief an und
sagte, dass er sehr am Drehbuch interessiert wäre und das Potential für einen Mainstream-Film darin sah. Er wollte nur eine Sache daran ändern.
Ich war so aufgeregt und bereit beinahe alles zu ädern. Und er sagte: "Können Sie den asiatisch-amerikanische Hauptdarstellerin in eine
mit hispanischem Hintergrund für Jennifer Lopez ändern?" Und ich dachte, der will doch, dass ich den Grundgedanken des Films ändere. Es
muss doch alleine in Los Angeles tausende Drehbuchautoren geben, die jede Minute des Tages damit verbringen für Jennifer Lopez zu schreiben, dachte ich
mir. Ich musste nicht unbedingt noch einer davon sein. Und deshalb sagte ich, dass ich nicht glaube, dass Jennifer Lopez in Chinatown aufgewachsen wäre.
Und das war auch schon das Ende. Und kurz danach war mir bewusst, dass ich, wenn ich den Film mit den Charakteren, die ich geschrieben hatte, sehen wollte, ich
mich selbst um die Verwirklichung kümmern müsste. Und so begann die eine Reise, die ein Jahrzehnt lang dauern sollte.
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